Grüne Wasseragame
Physignathus cocincinus
Krankheiten
wasseragame_fett
Leider muss auch das Thema mit erwähnt werden, unsere Wasseragamen können erkranken. Oftmals sind die Haltungsbedingungen nicht unschuldig an der Ursache, aber es gibt auch Krankheiten, da kann man nur hoffen, dass man sie rechtzeitig erkennt und gegenwirken kann.

Da ich keine tiermedizinische Ausbildung habe, nur mal ein kurzer Abriß der wichtigsten und bekanntesten Erkrankungen:
Vitamin- Mineralstoffmangel

ist klar eine Mangelerkrankung durch zuwenig Zuführen von Vitamine
Symptome-> rachitische Anzeichen , wie gekrümmte Glieder, vor allem im Schwanzwurzelbereich
->  andere Hypovitaminosen äußern sich in Schwellungen, Hautproblemen, Augenprobleme
Therapie->zum Tierarzt, je nach Schweregrad kann noch mit Injektionen von Vitamine/Calcium  geholfen werden, aber manchmal - gerade bei schweren Vit.D3-Mangel- ist leider jede Hilfe zu spät
Überfütterung /falsche Ernährung /einseitige Ernährung
ebenso wie zuwenig oder monotones Angebot an Futterinsekten, wäre die Überfütterung der Tiere.
Die Wasseragamen sind wie alle Agamen sehr gute Fresser und es ist eher die Seltenheit, wenn ein Tier schlecht frisst. Man sollte ab adulten Alter die Futtermenge ausgewogen und abgezählt zukommen lassen, nicht soviel geben, bis das Tier satt ist, es würde definitiv zur Verfettung führen.
Auf Grund der Tatsache, dass die Wasseragamen im Wesen sich nicht all zu viel bewegen und auf dem Platz warten, bis das geeignete Futter vorbei kommt,nach dem Motto "Sitzen und Warten" ist natürlich der Energieverbrauch dieser Tierart geringer , man sollte die Nahrung fettarm und gezielt zusammen stellen.
Überfütterung durch zuviel und fettreiche Nahrungsmittel würde schnell zur Verfettung der Leber führen, was bis hin zum Tod des Tieres führen kann.
Wurmhaltige Futtertiere wie Mehlwürmer, Zophobas und auch Rosenkäferlarven können verabreicht werden, sollten aber auf keinen Fall als Hauptbestandteil der Nahrung sein.

Parasiten 

ist ein umfassendes Thema, will nur soviel dazu bemerken, wir sollten wissen, dass durch jedes Lebendfutter die Gefahr besteht, dass unsere Tiere mit Parasiten besiedelt werden können
- sind unsere Tiere den Umständen gerade in Streß, bauen sie ihre Immunität ab und sind aufnahmefähiger für lästige Parasiten und Einzeller
- im geringen Maße sind Einzeller oder Parasiten für den Körper normal, nur die Menge machts -->> bei guten Beobachten unserer Tiere dürfte jeden Halter auffallen, wenn das Tier verhaltensgeändert apathisch ist und nicht mehr frißt
- bei Bedenken sollte man gleich eine Kotprobe beim Tierarzt auf Parasiten untersuchen lassen
- bei starken Befall können Organe geschädigt werden, bis hin zum Tod des Tieres
Therapie bei rechtzeitiger Erkennung-> eine Wurmkur , meist Panicur , hilft schnell die Ursache zu beseitigen, nur bei fortgeschrittenen Befall müssen noch  zusätzliche Medikamente  zum Einsatz kommen

ausführliches Thema zur
Parasitologie von Dr.med.vet.Paul Schneller >>> siehe hier !


Legenot

ist eine Krankheit des Weibchens,
Ursache -> ungünstige Umstände verhindern das Weibchen zur Eiablage, kann von körperlicher Ursache bis haltungsbedingte Ursache sein
Symptome-> das Tier ist körperlich dick-tragend, ist tagelang im Terrarium hin-und hergelaufen und hat ungeduldig nach einen Platz gesucht, erst wenn das Tier nicht zur Eiablage gekommen ist- warum auch immer- wird es zunehmend apathisch, färbt sich braun und frißt nichts mehr, in manchen Fällen durch ein Darmvorfall sichtbar
-> ein Vorzeichen einer Legenot ist, wenn die Tiere Eier wahllos im Terrarium ablegen, hier muss man darauf achten, ob alle Eier gelegt worden sind- ein sicheres Zeichen dafür, wenn das Tier wieder gierig nach Fressen verlangt
-> bei schwereren Fällen, sofort zum Tierarzt, nur er kann mit Medikamente die Eiablage begünstigen oder Eingriff per OP

eigene Erfahrung mit unseren Wasseragamenweibchen,welches Legenot hatte :

Es fing kurz vorm Wochenende an, ich stellte fest, dass sie nicht mehr fraß, wieder rund war und nach  ihren Legerythmus am WE legen müßte. Am Wochenende passierte nichts, sie lief nur herum , saß öfters auf dem Substrat und sonnte sich.
Am Mittwoch kam ich mittags nach Hause, lagen 2 wahllos im Terrarium auf dem Substrat abgelegte Eier. Der Schreck war groß ,denn ich wußte, durch das lange hinauszögern , wir haben hier eine Legenot. Ich beobachtete das Weibchen intensiv, körperliche Schwäche war jedoch nicht zu erkennen.
Am anderen Tag mittags ging ich dann doch zum Tierarzt, da keine Anstalten zur Eiablage zu erkennen waren.
Der Tierarzt röngte das Weibchen, es waren noch 10 Eier im Leib, eines davon vor dem Geburtskanal.
Es wurde ihr eine Calcium-Glucose Injektion nach KG gespritzt. Diese Mineral-Nährstofflösung sollte
ihr Kraft für die Muskeln geben, um die Eier abzulegen.
Mit neuer Hoffnung gaben wir ihr zu Hause im Terrarium viel Ruhe, leider wieder umsonst. Bis Donnerstag früh hat sich wieder nichts getan, keine Anzeichen, überhaupt ablegen zu wollen.
Am Donnerstag früh bin ich dann erneut zum Tierarzt, sie bekam nun die Wehentätigkeit anzreizende Injektion mit Oxytozin. Voller Hoffnung gingen wir den Tag entgegen. Sie machte erste Anstalten zum
Graben, saß über den Eilöchern, aber leider keine Eiablage :-((
Daraufhin bin ich abends nochmals zum Tierarzt , dieser gab nochmal eine Glucose-Calcium-Injektion. Nun kam erstmal die Nacht zur Erholung für das Weibchen.
Am nächsten Morgen - am Samstag- zeigte sie wieder Tätigkeit zum Graben und am Mittag sollte ich
nochmals in die Tierklinik kommen und eine zweiter Oxytozin-Injektion abholen.
Auf einmal schaute ich in das Eiloch, wo sie schon einige Zeit darüber saß, es lagen alles Eier darin.
Mir ist ein Stein von Herzen gefallen, wenn man es so sagen kann. Nun ließ ich sie in Ruhe ihre Eier zugraben und sagte in der Klinik Bescheid, dass die Eiablage erfolgt ist, auch der TA freute sich.

Nachmittags machte ich mich dann an das Substrat und holte die langersehnten Eier aus dem schon zugestampften Eiloch. Es waren alle 10 versprochenen Eier darin. Mit den 2 wahllos abgelegten waren es 12 Eier.

Die wahre Ursache zu finden ist nicht einfach, denn von den Umständen der Halterung hat sich garnichts geändert. Man vermutet, da es das 4. Gelege in dieser Saison war, dass es ein Vitaminmangel ausgelöst hat. Der TA sagte, dass man manchmal garnicht so viel Vitamine/Mineralien verabreichen kann ,wie das Weibchen während einer Eiproduktion braucht.

Die Frage der OP stand schon nahe. Man sagte uns, solange das Weibchen sich bei guter körperlicher Verfassung fühlt,kann man die Sache ein wenig hinauszögern und durch Injektionen auf die Eiablage hoffen. Lt. belegter Literatur könnten die Weibchen bis zu einem Jahr die Eier ohne Schaden im Leib aufbewahren und man sollte nicht immer gleich zum Messer greifen. Hier muss man akriebisch das Weibchen im Auge behalten und den Gesundheitszustand optimal einschätzen.
Meinen Weibchen ging es immer noch körperlich sehr gut und hätte bei nicht ablegen, das Wochenende noch abgewartet, aber dann hätte ich bestimmt operieren lassen.

Sollte es zu einen Kaiserschnitt kommen, die operative Herausnahme der Eier,wird gleich empfohlen, die eierproduzierenden Organe mit zu enfernen,um eine weitere Legenot zu vermeiden.
Durch die Operation kann es zu Vernarbungen und Verklebungen kommen, die eine weitere Legenot nach der nächsten Eibildung verursachen könnte.

Hier muss man sich also bewußt sein ,
dass -wenn das Weibchen eine Operation gut überstanden hat,
nicht mehr zur weiteren Zucht geeignet ist,
aber man kann ihr noch ein jahrelanges schönes Leben bieten.
- dann gibt es noch die akut entzündeten Schnauzen, welche unbedingt tierärztlich behandelt werden müssen, ansonsten kann bei fortschreitender Entwicklung der Entzündung, dieser Wasseragamen nicht mehr geholfen werden


Verletzung durch Unfälle
 
auch das ist nicht unbedeutend bei der Haltung zu Hause und im Terrarium
- man sollte gutes Augenmerk darauf legen, das beim Terrarienbau alles gut und fest montiert worden ist, nicht selten ist ein Kletterast abgestürzt, irgendwelche Steine verrutscht, so dass die Tiere sich quetschen können
- Einklemmungen der Zehen im Lüftungsgitter
- Verbrennungen durch unsachgemäß angebrachte Heizlampen, oder an Verneblern - diese sollten auch geschützt sein
- Beißereien untereinander, Bißverletzungen
- Freigang in der Wohnung kann katastrophale Folgen haben,umstürzende Blumentöpfe beim Hochspringen, evtl. Kontakt zu anderen Haustieren, Wegrennen ins Freie durch offene Türen uvm,
Therapie-> hier hilft meist nur zum Tierarzt zu gehen, je nach Schwere der Verletzung
Röntgenbild eines Beinbruchs
Aufnahme vom ganzen Tier
-->> hier sieht man eine Wasseragame, die sich im Terrarium ein Hinterbeinbruch - linkes Bein, zugezogen hat,deutlich an den übereinander geschobenen Knochen erkennbar
( Fotos von Jan Stränsch, danke !)
WA m.weißen Fleck,nach Verletzung neue Haut
WA_baby hat Stück Schwanz verloren
-->> abgeheilte Narbe mit frischer Haut, nach Häutung ein weißer Fleck, welcher mit jeder Häutung immer weniger wird
Abszeß am Gelenk
links deutlich dickere Kralle
-->> eingeklemmter Zeh durch Lüftungsgitter, welcher dann meist abstirbt und abfällt
( Fotos von Stefan Föst, danke!)
-->> Baby plötzlich kurzer Schwanz,
vermutlich durch Unfall im Terrarium
kranke Fuss
schwarze Kralle
-->> Entzündung des Handgelenkes durch Unfall oder anderweitigen Ursachen
^
Entzündung wie Blasen an verschd. Hautpartien
Hautentzündung mit Schuppenausfall
Vorderkralle, wo Abszeß war
-->> Entzündung der Haut, durch bakterielle Infektion, kam hier in Zusammenhang mit
         der Abszeß- Operation
trächtiges Weibchen
Schnauzenverletzung

ist leider ein leidiges Thema bei den Wasseragamen
Ursache-> sie sehen die Scheiben nicht bzw. akzeptieren sie nicht als diese
und durch das ständige davor springen oder langlaufen, können sie ihre empfindliche Schnauzen eindrücken
- solange die Schnauzenverletzung ohne entzündliche Prozesse abgeht, hat das Tier ausser einen Schönheitsfehler keinen weiteren Schaden fürs Leben,
unsere Slimi hat - seitdem ich sie habe- eine Schnauzenverletzung, anfangs war es nur ein leichtes Verziehen, mittlerweile ist es ein fast offenes Maul an der Spitze- allerdings nie entzündet gewesen

Abschließend möchte ich darauf hinweisen, ich übernehme keinerlei Haftung für die von mir aufgestellten Erkenntnisse .Habe es in guten und besten Gewissen niedergeschrieben,  bei Fragen und Kritik bitte bei mir in Tinies-Reptilien- Forum  , danke !
Ich bitte die hier aufgeführten Berichte und Fotos nicht zu kopieren oder anderweitig weiter zu verwenden,bei Bedarf vorher unter meiner Mail teletinie@aol.com Einverständnis einholen,danke!
 
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